Henry W. Kendall

amerikanischer Kernphysiker; Nobelpreis 1990 für Physik zus. mit Jerome I. Friedman und Richard E. Taylor für ihre bahnbrechende Forschung betreffend der unelastischen Streuung von Elektronen an Protonen und gebundenen Neutronen

* 9. Dezember 1926 Boston/MA

† 15. Februar 1999 Wakulla Springs State Park/FL

Herkunft

Henry W. Kendall wurde am 9. Dez. 1926 in Boston geboren.

Ausbildung

Nach Besuch der High School studierte er Physik am Amherst College, wechselte dann an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge und wurde 1956 zum Ph.D. promoviert.

Wirken

Nach anderweitigen Lehr- und Forschungsverpflichtungen kehrte er an das MIT zurück, wo er 1967 zum Professor für Physik berufen wurde.

1990 wurde K. zusammen mit seinem Kollegen Jerome I. Friedman und dem am Teilchenbeschleuniger der Stanford University forschenden Richard E. Taylor der Nobelpreis in Physik verliehen. Auf der Suche nach einem besseren Verständnis der Struktur aller Materie kommt den drei Preisträgern eine Schlüsselrolle bei der Erforschung der innersten Struktur des Atomkerns zu.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Wissenschaft der inneren Struktur der Atome auf der Spur. Nachdem es einem Team um Ernest Rutherford (Chemie-Nobelpreisträger 1908) in einer Reihe von Strahlungsversuchen und Streuungsdiagrammen (großwinkelige Streuung von Alpha- und Beta-Teilchen; letztere ist die damalige Bezeichnung für Elektronen) ...